Emilie Mayer

(1812-1883)

Mayers sinfonisches Schaffen umfasst insgesamt acht Sinfonien, von denen sieben während ihrer Lebenszeit veröffentlicht wurden. Sie schrieb aber auch Ouvertüren wie z.B. die späte Faust-Ouvertüre. Mayers Sinfonik zeigt einen klaren Einfluss Beethovens und Mendelssohns sowie ihres Zeitgenossischen Robert Schumann.

Die Sinfonien von Mayer zeichnen sich durch ihren melodischen Reichtum und ihre präzise Struktur aus. Sie sind in der Regel viersätzig und folgen dem klassischen Formschema der Sonate. Mayer fügte jedoch auch moderne Elemente in ihre Werke ein, wie zum Beispiel unerwartete Rhythmenwechsel und ungewöhnliche Instrumentenkombinationen.

Insgesamt sind die Sinfonien Emilie Mayers ein wichtiger Beitrag zur sinfonischen Musik des 19. Jahrhunderts und verdienen mehr Aufmerksamkeit. Sie zeigen das Talent und die Kreativität einer Komponistin, die in einer Zeit lebte, in der Frauen in der Musikwelt oft ignoriert oder abgelehnt wurden.

Sinfonie f-Moll

Die Sinfonie f-Moll entstand vermutlich in den 1850er Jahren und steht stilistisch in der Nachfolge Beethovens, Schuberts und Mendelssohns. Der erste Satz Allegro agitato kommt düster brausend im Sechsachteltakt daher. Das zweite Thema (As-Dur) steht dazu im Kontrast. Eine einfache aber sehr schöne Melodie erscheint in pastoraler Atmosphäre. Der zweite Satz Adagio wurde in der Lebenszeit Emilie Mayers auch als beliebtes Einzelstück aufgeführt. Aufgrund seines warmen Strömen und seiner bezaubernden Melodik wundert dies kaum. Der dritte Satz ist ein feuriges Scherzo, effektvoll und originell instrumentiert. Im vierten Satz Allegro vivace überschlagen sich die Ereignisse. Charakterlich ist dieses Finale der facettenreichste Satz der f-Moll Sinfonie. Der Beginn ist feierlich, majestätisch und triumphal. Doch die Momente des Überschwanges werden immer wieder mit dramatischen Anklängen konfrontiert. Schließlich endet dieses Werk mit dunklem aber machtvollem Klang.

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